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Montag, 16. August 2010

Jeder kennt einen Profilneurotiker. Wetten Sie auch?

Was ist ein Profilneurotiker und wie erkennt man ihn?
Unter einer Profilneurose versteht man ein Leiden von Menschen, die sich zwanghaft hervortun und ständig anderen abheben müssen. Meist führen Profilneurosen zu verbalen Ausbrüchen und krankhaftem Populismus.
Auf gut deutsch: Mit einen solchem Menschen ist nicht gut Kirchen essen. Wenn er diesen Bericht liest, wird er sich sofort wieder erkennen, denn er weiß um seine Unfähigkeit und Rechthaberei.
Mangelndes Selbstwertgefühl führt fast immer zu Streitereien mit intelligenteren oder zumindest in ihrem Umfeld anerkannten Personen, wie z.B. dem Parteivorsitz, dem Vereinsvorstand oder der Eigentümervereinigung. Der ständige Drang zur Rechthaberei und Profilierung auf anderer Kosten, breitet sich in jedem sozialen Umfeld aus, in dem der Profilneurotiker sich bewegt.
Hinzu kommt eine fast demütige Anbiederung an höher gestellte Persönlichkeiten, insgeheim um sich an Ihnen zu messen und um schlußendlich dann wieder in das übliche Verhaltensmuster von Streit, Intrige oder gar Rufmord zu verfallen.

Duden:
Pro|fil|neu|ro|se, die: neurotische Angst, (bes. im Beruf) zu wenig zu gelten[u. das daraus resultierende übersteigerte Bemühen, sich zu profilieren].

Was bewirkt eine Profilneurose:
Ebenso frapierend ist oft die Tatsache, der Anmaßung von Titeln. Nicht selten werden solche Menschen zu kleinen Betrügern. Er läßt sein Umfeld gerne in dem Glauben, etwas Besonderes zu sein, ohne dies selbst auszusprechen. Er fabuliert ausführlich von berühmten Universitäten oder beschreibt politsche Institutionen. Meist war er niemals auch nur in der Nähe. Schließlich kann er nicht für die Dummheit der Anderen. Und die Anderen sind wir.

Der Profilneurotiker hat einen Zwang sein Halbwissen ständig und überall kundzutun. Bei jeder noch so unwichtigen Gelegenheit, verbreitet er über alles und jeden, Dossiers, in denen von Adam bis Zoro alles Erdenkliche zu dem Thema erwähnt wird.
Selbst hat er meist keinerlei Ahnung davon, aber er vermischt wild,  was er von echten Experten aus Internet, Büchern und Zeitungen finden kann und teilt sich verhement der Welt mit.
Er schreibt liebend gern Lesebriefe mit Zitaten wirklicher Experten, oder er wählt die anonyme Variante, sich selbst als einen wenig intelligenten Bürger (z.B. als Teenager oder Arbeiter) auszugeben und seine Meinung so kund zutun. Kurz: Er trickst gerne. Lesen Sie also plötzlich einen Leserbrief gegen sich, von einer vollkommen unbekannten Seite,  mit einigen Tippfehlern, dann können Sie davon ausgehen, daß er es war.

Auch zeigt er mit Wonne auf die vermeitlichen Fehler seiner Gegner.
Erkennt er an sich selbst ein Defizit, so stürzt er sich auf Spezialisten in diesem Gebiet:
Kann er nicht malen, wird er zum selbsternannten Kunstkritiker, kann er nicht Organisieren, mäkelt er mit Vorliebe am Ergebnis anderer Veranstalter herum und ist er nicht der Schönste, dann macht er sich über die Figurprobleme oder andere Schönheitsmakel seiner Mitmenschen lustig. Er selbst stößt solche Diskussionen nur an. Er pickst andere solange, bis sie selbst über andere lästern und freut sich über den Beifall.
Was er selbst nicht macht, können andere nicht besser.
Dennoch hat der Profilneurotiker fast immer willige "Fans" um sich herum. Menschen, die ihn blind anhimmeln und die meist ein böses Erwachen erwartet, denn dieser nutzt solche Menschen bedingungslos aus und läßt sie dann fallen.

Profilneurotiker haben immer Recht
Selbst ein fachlich gut belegter Fehler, läßt den Profilneurotiker nicht von seiner Ansicht abweichen. Er verlegt seinen Verbalangriff auf einen anderen vermeidlichen Fehler des Gegenüber. Menschen mit Profilneurosen sind nachtragen. Sie vergessen nicht die kleinste Bemerkung, die sie später für sich nutzen können.
Die Profilneurose zeichnet sich auch dadurch aus, das angelesenes Halbwissen, als Non-Plus-Ultra verkauft wird. Solche Menschen haben stets ein begrenztes Weltbild lassen andere Meinungen nicht zu.
Ist eine Anschauung verinnerlicht, macht er sie sich zu eigen. Er erfindet bereits Erforschtest neu und verkauft es als seine eigene Erfindung. Zumindest hat er sie besser verstanden und daher das Recht sie zu vereinahmen. Er gibt Chroniken heraus, fertigt neue regionale oder Fach-Zeitungen an, er verfasst Satzungen neu... kurz er mischt sich in Allbewährtes ein und versucht meist von außen die Welt der anderen zu verändern.
Es geht hierbei immer um finanziellen Vorteil oder dem Gewinn von Macht.
Er selbst, hält ausnahmslos alle Menschen seines Umfeldes für dümmer, unsportlicher oder häßlicher. Keine noch so fundierte Gegenmeinung hat bei ihm Bestand, vielmehr fordert er Beweise und bezichtigt die Gegenpartei der Lüge. Er selbst findet dann auch noch Beweise für die Tatsache, daß der Himmel grün ist.

Profilneurotiker sind wie Fähnlein im Wind. Immer da, wo Ihr Vorteil ist.
Sie wandern von Verein zu Verein, von Partei zu Partei und sind meist selbstständig, da ihnen keine andere Möglichkeit bleibt. Fühlt er sich ertappt und findet selbst durch die üblichen Streitereien keinen Ausweg mehr, streicht er die Segel und redet kein Wort mehr darüber. Er wendet sich anderen lukrativen, in seinen Augen, Idioten zu.

Wie gehe ich mit einem Profilneurotiker um?
Zuerst muß man wissen, daß Streiten sinnlos ist. Es hilft nur eins: mit seinen Mitteln spielen. Dafür ist entscheidend, wie einflußreich er bereits ist.
Ist er nur eine unbedeutende Nervensäge:
Ignorieren Sie ihn vollkommen. Sie kennen ab sofort nicht mal mehr seinen Namen und Ihre Lieblingsbewegung ist ein Achselzucken. Das macht ihn wahnsinnig.
Ansonsten gilt:
  1. Versuchen Sie nie besser als ein Profilneurotiker zu wirken.  Dann wird er zum Rächer. Stehlen Sie ihm die Schau startet er sein komplettes Programm durch und will sie fertigmachen.
  2. Vermeiden Sie jeden privaten Kontakt.
  3. Werden Sie selbst zum Experten. Bei allem was Sie vertreten, müssen ihre Daten und Fakten absolut wasserdicht sein. Ein Fehler und man wird Ihnen unterstellen, daß Sie keinerlei Ahnung haben.  Werden Sie zur absoluten Koryphäe, egal wie banal das Themengebiet ist.
  4. Geben Sie ihm was er braucht: Anerkennung! Er will angehimmelt werden. Schmeicheln Sie ihm bis zum Erbrechen. Übertreiben Sie mit Lobhudeleien,  wo es nur geht. Entweder er traut ihnen ab sofort und hält sie für dumm oder er hält Sie nur für dumm und macht einen Bogen um Sie. Geben Sie ihm Recht, egal wie iditotisch die Aussagen sind.
  5. Wiederholen Sie seine Worte und Formulierungen. Notieren Sie Daten und Uhrzeiten und machen Sie Notizen zu Aussagen, die er in Ihrem Beisein macht. Bei Abmachungen weisen Sie ihn auf diese Notiz hin und halten Sie ihm alles unter die Nase, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Sie seine falschen Behauptungen immer umgehend richtig und entlarven Sie ihn als Taktierer
  6. Eine Anzeige hilft nur, wenn Sie sich 100 % sicher sind zu gewinnen und diesen Gewinn auch der Welt mitteilen können. Bestehen Sie auf Veröffentlichung, er selbst nutzt jede Gelegenheit sich in den Medien zu profilieren.
  7. Bleiben Sie cool, sonst stellt er Sie als verrückt und gefährlich da.
Überhaupt kommen Sie einem Profilneurotiker nur mit Beweisen bei. Ist es bereits zu einem Streit gekommen und verbreitet er sein Gift in Ihrem weiteren Umfeld, dann hilft nur noch detektivisches Vorgehen mit Kamera und am besten einem Diktiergerät in der Hosentasche.
Und das Wichtigste: Reden Sie nur in Anwesenheit von Unbeteiligten mit ihm.
Aber erwarten Sie nicht zuviel. Er wird seinen eigenen Worten noch widersprechen.

Das Beste jedoch ist, ihm soweit wie möglich aus dem Weg zu gehen die Dinge laufen zu lassen. Ist er nicht gerade ihr Chef, wird er in absehbarer Zeit sowieso verschwinden, da er sich wieder mal mit  den Falschen angelegt hat. Denn:
Profilneurotiker schiessen sich fast immer selbst ins Aus.

weiterführende Informationen:
Links:
Onlineberatung-Therapie.de - Narzistische Persönlichkeitsstörung

Plateau-Trivial - Profilneurotische Alltagsstörungen

Wikipedia.org - Begriff Geltung

Nachbarschaftsstreit.de

Die Top Ten Schritte um Deine Profil-Neurose richtig auszuleben

Mittwoch, 11. August 2010

2. Wall-Partie + "Pique-nique culturel"

2. Wall-Partie + "Pique-nique culturel" der Saarlouiser Stadteile am Sa/So., 21.+ 22.08.10

Zum zweiten Mal lädt die Stadt Saarlouis zur "Wall-Partie" in den Saarlouiser Stadtgarten.
Die acht Saarlouiser Stadtteile bilden mit jeweils acht Teilnehmer ihre Mannschaften aus Vereinen und Organisationen zum Wettstreit a la "Spiel ohne Grenzen". Jede Mannschaft hat sich im Vorfeld ein eigenes Spiel erdacht. Bis zum Wettkampf wird dieses "Heimspiel", unter strengsten Geheimhaltung, fleißig geübt. Es werden wieder originelle Spiele sein, die den Mannschaften alles abverlangen.
Trotz soviel Ergeiz steht der Spaß und das Zusammenspiel aller Generationen aber immer im Vordergrund.

Wie im vergangenen Jahr treten wieder alle acht Stadtteile an:
Lisdorf gewann 2009 die erste Wallpartie

Roden - Teamfarbe: Orange
Beaumarais – Teamfarbe: schwarz
Fraulautern - Teamfarbe: weiß
Neuforweiler – Teamfarbe: gelb
Picard – Teamfarbe: lila
Steinrausch – Teamfarbe: blau
Saarlouis Stadt – Teamfarbe: rot
und die ersten Gewinner aus dem Jahr 2009: Lisdorf – Teamfarbe: grün

Neben den Wettkämpfen gibt es wieder einen großer Platz zum Feiern, Essen und Anfeuern. Jeder Stadtteil bietet typische kulinarische Spezialitäten. Mit Keltenkeule, Salaten, Crepes, Kuchen, Pommes Royles und vieles mehr.
Hier trifft sich das halbe Dorf, quatscht, trinkt und futtert sich quer durch die Stände. Mit Siegerehrung und einer großen Party wird der Wettkampf gegen Abend beendet.
Die Moderation übernimmt wieder der Initiator der Spiele:
Hans Werner Strauß ( Präsident des Stadtverbandes der kulturellen Vereine).
Hr. Volkmar Neumann, Geschäftsführer der Werbeagentur ACN und Hr. Carmelo Di Martino sind dieses Jahr von städtischer Seite für den Wettstreit und die Logistik zuständig.

Soviel Mühe und Initiative muß belohnt werden, mit der Unterstützung durch eine große "Fangemeinde" des eigenen Ortes.

Die Rodener sind also aufgerufen, die Mannschaft lautstark am Wallgraben zu unterstützen.
Die Farbe der Rodener Mannschaft ist wie im letzten Jahr:
ORANGE.

Wer also noch ein orangenes T-Shirt im Schrank findet: 
Das ist die Gelegenheit es sinnvoll einzusetzen.

Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Familie und der Kultur.
Beim Kulturpicknick oder „pique-nique culturel“ sind alle Besucher aufgerufen, einen Picknickkorb zu packen, die 
Decke und Kinder zu schnappen und den Darbietungen der Künstler zuzuschauen. Es soll Musik, Tanz, Magie, Historie und das 3-D-Modell der Festung zu erleben sein.
Platz ist im gesamten Stadtgarten und natürlich gibt es auch 
ein kommerzielles Angebot für Picknickmuffel.
Das letzte Sommerkonzert ist am 22. August um 17 Uhr. Der Musikverein Harmonie 1901 Saarlouis-Roden, der Männerchor 1864 Roden, der Mendelssohn-Chor e. V. Roden und  Lyra Lisdorf-Picard musizieren bei freiem Eintritt.

Dienstag, 10. August 2010

Öffentliche Pranger im Internet

Tätersuchdienste in den USA

Der Kommentar: Öffentlicher Pranger im Internet

Dank des europäischen Gerichtshof für Menschenrechte leben, sowohl Straftäter, als auch Bürger in Verunsicherung. Straßburg urteilte, daß die nachträgliche Sicherungsverwahrung die Grundrechte verletze. Allein in diesem Jahr sollen so noch ca. 80 Verbrecher entlassen werden, folgen sollen dann mehr als 200, die vor 1998 zu zehn Jahren Sicherungsverwahrung verurteilt wurden, danach war die rechtliche Regelung zur Sicherungsverwahrung ohne zeitliche Begrenzung.

Unstrittig mag die Notwendigkeit einer Neurregelung sein, aber eine intelligentere Übergangsregelung oder eine vernünftige Datierung, wäre nicht nur wünschenswert gewesen, sondern menschlicher für alle Parteien. Man soll sich nicht erst kurze Zeit vor Entlassung der Strafttäter mit ihrer Zukunft befassen, sondern frühzeitig Lösungen finden.
Mit dieser geschaffenen Realität müssen sich jetzt der Gesetzgeber, die Polizei, Politik und Bürger zurechtfinden.
So fehlt es nicht an Lösungsvorschlägen, wenn gleich einige davon auch nur zur Profilierung von Politikern im diesjährigen Sommerloch dienen werden.
Was genau ist eine Sicherungsverwahrung und wie unterscheidet sie sich von einer "normalen Inhaftierung? Es handelt sich nicht mehr um eine Strage, sondern viel mehr um eine sogenannte Maßregelung. Nach einer Beurteilung durch das zuständige Gericht, wird entschieden, ob der Inhaftierte für die Allgemeinheit weiter als gefährlich gilt. Nicht nur Gewaltverbrecher müssen sich einer Beurteilung stellen, dies gilt auch für Wieder-holungstäter die z.B. durch Seriendiebstähle auffällig wurden. Ca. 500 Menschen befinden sich z.zt. in einer solchen Bewachung oder in Amtsprache nach stehen sie unter einer sogenannte Führungsaufsicht (Paragraf 68 des Strafgesetzbuchs).
Bei einer  primäre Sicherungsverwahrung wird der Täter nach seiner Haftzeit im in der Justizvollzuganstalt belassen. Dies ist der größte Anteil an Tätern.
Bei der vorbehaltene Sicherungsverwahrung ist eine Feststellung der Gefährlichkeit zum Zeitpunkt der
Überprüfung nicht abschließend möglich. Schlicht man weiß nicht genau, wie sie sich druaßen verhalten werden. Sie werden unter Vorbehalt entlassen, können nachträglich aber wieder inhaftiert werden.
Die dritte Möglichkeit ist die nachträgliche Sicherungsverwahrung, die nach Forderung der Gefängnisleitung zu einem Anforderung eines Gutachters führt. Dieser durch die Staatsanwaltschaft beauftragte Gutachter schätzt dann die Gefährlichkeit neu ein und ein Gericht entscheidet ob und über die Dauer der Verwahrung. Eine solche Verwahrung wird alle zwei Jahren neu überprüft.
Der Unterschied zu einer "normalen" Haftstrafe sind einzig die Vergünstigungen im Strafvollzug. Er bekommt meist eine größere Zelle, eigene Kleidung oder andere persönliche Gegenstände.
Die Idee Namen und Anschrift von rechtlich konform entlassenen Straftätern im Internet zu veröffentlichen und so einen öffentlichen Pranger zu errichten, scheint zumindest keine genau bedachte Lösung zu sein.

Die Tatsache, daß die Verunsicherung der Bevölkerung durch eine Art Gewalttäter-Radar im Internet besänftigt würde, ist mehr als fragwürdig. Zudem eine solche Verbreitung privater Daten rechtlich zweifelhaft und auch verfassungswidrig wäre.
Ein Strafttäter, der selbst nichts für seine Freilassung kann, darauf nicht mal hingewirkt hatte und darauf auch nicht vorbereitet wurde, wird also in eine Freiheit entlassen, in der jedem sein Vorleben bekannt ist. Täglich verfolgt von Blicken, Rufen, Demonstranten und der Polizei. Wie reagiert ein Mensch, der überall erkannt, verfolgt oder gar gejagt wird?
Ob es nun gefällt oder nicht der 1. Paragraph der deutschen Verfassung kann für Gewalttäter nicht ausser Kraft gesetzt werden. Auch die Würde dieser Menschen ist unantastbar.

Natürlich entschuldigt oder verteidigt dieses nicht, die Taten eines immer noch für die Bewölkerung gefährlichen Straftäter. Doch sieht man pragmagtisch auf den Nutzen einer solchen Veröffentlichung, zeigen sich mehr Nachteile, als Vorteile.
Entgegen der Meinung, die Polizei hätte hiervon eine Erleichterung von den Rund-Um-die-Uhr-Bewachungen, zeigt sich bei genauerer Betrachtung das Gegenteil.
Die Polizei würde eine Flut von Anzeigen jeglicher Art erwarten. Jedes Auftauchen in der Nähe von Schulen, jedes Parkdelikt etc. würde den Dienststellen mitgeteilt, in der Hoffnung auf eine erneute Verhaftung. Eine Entlastung der Polizei wäre also ausgeschlossen. Im Gegenteil, die Gefahr von Lynchjustiz und somit von Gewalttaten durch vormals unbescholtene Bürger, stiege drastisch. Im Vordergrund eines solchen Internetpranger sollte aber die Vermeidung von Strafttaten sein und nicht das Förden solcher.

Zudem würde der Ruf nach einer Ausweitung einer Veröffentlichung für andere Strafttaten nicht lange auf sich warten.  Wer möchte nicht gerne wissen, ob ein Vatermörder oder Einbrecher in seiner Nachbarschaft wohnt. Noch profanere Datenbanken mit den Einträgen von Steuersünder sind bereits existent, zur Freude des neidischen Nachbarn ohne Swimmingpool im Garten.

Dies macht eine Rehabilitation von Straftätern völlig zunichte. Im Gegenteil, es schreckt einen so vorverurteilten Täter wohl kaum davon ab, zum Wiederholungstäter zu werden.
Jeder bekannte Sexualstraftäter wird routinemäßig bei einer Straftat im Umland überprüft und wenn ihn das bisher nicht abgehalten hätte in der Nachbarschaft aktiv zu werden, so wird es auch ein Internetpranger nicht schaffen. Der intelligentere Täter wird sein Aktionsfeld also in umliegende Orte ausweiten und nicht in der Nachbarschaft auftauchen.
Der Bürger ist also genau so unsicher, wie zuvor. Der nächste Schritt wäre eine Kasernierung in sogenannte "Täter-Dörfer". Einen Vorstoß in diese Richtung gibt es in Deutschland bereits durch den Innenminister Thomas de Maizière (CDU), der eine eigene Vollzugsform für Sicherungsverwahrte schaffen will. Diese Einrichtung soll laut de Maizière kein "Gefängnis, aber auch keine Luxuseinrichtung" sein.

Im Land der Unmöglichkeiten, USA wird dies bereits praktiziert. Sexualtäter werden hier in abgetrennte Gebiete mit ausreichender Infrastruktur verbracht, die sie nicht verlassen dürfen.  Ein Ort der Hoffnungslosigkeit, ein Eingesperrtsein ohne Gitter. Nebenbei in einem Land, in dem eine Verfolgung des Täters bei einer erneuten Tat, mangels Meldepflicht, unterschiedlicher Staatsgesetzen, einem zu liberalen Waffengesetz und überfüllter Gefängnissen nahezu unmöglich wird.
Entlassenen Straftätern wurden in den USA bereits seit 50 Jahren Meldeauflagen erteilt, die mit dem Internet nun auch der Bevölkerung zugänglich gemacht wurden. eine dieser Seiten "Family Watschdog" bietet dem interessierten Bürger also neben Infos zu Lebensmittelallergien und Rückrufaktionen den ultimativen Family-Guard in form einer nach Postleitzahl und Strasse zu erreichenden Übersicht, über "ihre" Sexualverbrecher in der Umgebung. Sehr beruhigend, wenn man feststellt, daß der neue Partner ein kriminelles Vorleben hat, daß die ganze Gegend schon kennt. Genau diese unbescholtenen Familienangehörigen oder Freunde werden so gleich mit an den Pranger gestellt. Möchten Sie die, wenn auch ahnungslose, Freundin eines Vergewaltigers am Kundenschalter arbeiten lassen?
Initiiert wurde dies unter dem Begriff Megan' Gesetz im Jahre 1996. Die kleine Megan aus New Jersey wurde von ihrem Nachbarn enführt, vergewaltigt und ermordet. Der Täter war ein bereits vorbestrafter Kinderschänder und vor Kurzem in die Gegend gezogen. Nach einer großen Unterschriftenaktion wurde ein Gesetz von den staatlichen Vollstreckungsbehördenerlassen, die aktuellen Adressen von Sexualstraftätern uneingeschränkt zu veröffentlichen. Jinzu kam eine Art Steckbrief, indem ein aktuelles Foto, die Art der Verbrechen, Dauer der Haftzeit bis hin zum PKW alles vermerkt ist. Dank Google kann man seitdem auch gleich auf eine Strassenkarte gelangen. Einige Weblinks zu diesem Thema finden Sie hier im Anschluß.

Sind wir also gut beraten uns hier die USA als Vorbild nehmen? Liest und hört man die aktuellen Meldungen deutscher Politiker, Kriminalisten und wer sich noch alles zu Wort meldet beschleicht einen das Gefühl, einige hätten sich amerikanische Serien wie "Law & Order" zum Vorbild genommen. In dieses Schema paßt dann auch der Vorschlag der Fußfessel, der im amerikanischen Justizverfahren nur aufgrund überfüllter und nicht mehr finanzierbarer Gefängnisse entstand. Eine ständige Kontrolle durch Personal, daß ebenfalls finanziert werden muß und keine Garantie, daß mit dem Feststellen des Aufenthaltsort keine Strafttat begangen wird. Schließlich sind es vor allem Triebtäter, die, wie der Begriff schon formuliert, keine Kontrolle über ihren Trieb haben und somit an jedem Ort wieder zuschlagen könnten.